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Autos per Abo!
erschienen am 25.07.2020

Das eigene Wunschfahrzeug abonnieren und das schon ab 200 Euro im Monat. Zulassung, Steuern, Versicherung und Service inklusive? Das versprechen immer mehr Anbieter der sogenannten Autoabos, aber kann das stimmen? Die Zahl der Fahrzeug-Abonnenten wird hierzulande immer größer. Heißt die neue Devise also lieber abonnieren als leasen oder sogar kaufen? Vor allem für Fahranfänger gibt es immer mehr attraktive Angebote, aber auch die Verbraucherschützer haben hierzu eine Meinung.

Die Idee von Nico Polleti lässt sich auch von der Corona-Pandemie nicht stoppen. Cluno, ein Münchner Unternehmen das flexible Autoabos anbietet, nimmt auch während der Krise weiter an Fahrt auf. Der Mitbegründer und Geschäftsführer des Autoabo Anbieters sagt, dass die letzten Wochen und Monate die mit Abstand stärksten Abschlusszahlen seit der Firmengründung im Jahre 2017 hervorbrachten. Cluno bietet seinen Kunden sogenannte Autoabos an, eine "All-Inclusive-Flatrate" für ein ausgewähltes Fahrzeug. Das ganze Service-Paket gibt es dann zu einem monatlichen Pauschalpreis. Derzeit betreut das Unternehmen einige Tausend Kunden und Fahrzeuge. Nico Polleti und sein Team generieren derzeit an einem Tag so viele Neukunden wie vor zwei Jahren noch in einem ganzen Monat. Zu Beginn waren das in etwa 30 Abschlüsse im Monat.

Cluno Autoabo Anbieter

Cluno wie auch alle anderen Anbieter auf dem noch recht jungen Autoabo-Markt profitieren gerade von einem regelrechten Trend. Der Mensch sehnt sich nach Flexibilität, auch gerade in Zeiten der Pandemie. Die Interessenten eines Autoabos haben das Bedürfnis ein eigenes Fahrzeug zu nutzen. Am besten mit einer kurzen Mindestvertragslaufzeit und humanen Kündigungsfristen. Natürlich spielen auch die Fixkosten sowie eine hohe Preistransparenz eine gewichtige Rolle bei der Entscheidungsfindung.

Der Autoabo Hype!

Das neuartige Abo-Modell schließt die Lücke, die sich zwischen dem eigenen Kauf (Bar oder Kreditfinanzierung) eines Wagens, dem Leasing und Mieten aufgetan hat. "Abomodelle sind vielen Menschen bereits aus dem alltäglichen Leben bekannt und werden zumeist täglich genutzt", so Stefan Bratzel, Chef des Center of Automotive Management (CAM). "Dieser Hype ist nicht mehr zu stoppen und wird sich auch in der Automobilbranche durchsetzen."

Das Abo-Modell ist auch für Händler spannend!

Neben Cluno drängen immer mehr junge Start-Ups wie z.B. finn.auto, like2drive und ViveLaCar auf den Autoabo-Markt. Aber auch Automobilhersteller wie z.B. Volvo und Volkswagen oder der Autovermieter Sixt haben die Chance des Abos erkannt. Derzeit macht der Anteil der abgeschlossenen Autoabos nur einen kleinen Bruchteil des gesamten Pkw-Marktes in Deutschland aus. Laut dem Center Automotive Research (CAR) wird diese Zahl jedoch bis zum Jahre 2030 von aktuell rund 20.000 Abschlüssen auf bis zu einer Million Abschlüsse anwachsen. Man kann davon ausgehen, dass die Autoabos in Zukunft bis zu 40 % am Privatkundenmarkt ausmachen werden. Die restlichen 60 % werden auf die Segmente Leasing, Finanzierung und Barkauf entfallen.

Cluno und ViveLaCar mit unterschiedlichen Ansätzen!

Betrachten wir nun die beiden Anbieter ViveLaCar und Cluno genauer, so werden hier zwei komplett unterschiedliche Ansätze bzw. Geschäftsmodelle verfolgt. ViveLaCar, das im Jahre 2019 gegründet wurde, richtet den Fokus vor allem auf Fahrzeuge von Händlern. Mitbegründer Stephan Lützenkirchen erläutert, dass derzeit rund eine Million Fahrzeuge ungenutzt bei Autohäusern in ganz Deutschland stehen. Vor allem in der jetzigen Zeit sind viele Autos schwer verkäuflich und verursachen nur weitere Standkosten bei den Autohäusern. Bei vielen der Autos handelt es sich um frühere Mietfahrzeuge, Autos mit Tageszulassungen oder kaum genutzte Vorführwagen.

Stephan Lützenkirchen weiter: Diese bisher ungenutzten Autos zu "bewegen" ist sowohl für den Kunden, den Anbieter als auch für den Händler eine große Möglichkeit und Chance. Wie bei Cluno liegt bei ViveLaCar die Zahl der Aboabschlüsse derzeit im unteren vierstelligen Bereich. ViveLaCar übernimmt hier die Rolle des Vermittlers. Die Partnerhändler kümmern sich dann u.a. um die Fahrzeugübergabe und Wartung der abonnierten Fahrzeuge. ViveLaCar kooperiert derzeit mit rund 270 Händlern an insgesamt 500 Standorten deutschlandweit. Dieses Partnernetzwerk möchte der Autoabo Anbieter bis zum Jahresende auf 400 Händler und 1.000 Standorten aufstocken. Der große Mehrwert für den Kunden. Alle Fahrzeuge können ohne Mindestvertragslaufzeit abonniert werden. Zudem kann die monatliche Freikilometer-Pauschale je nach den persönlichen Bedürfnissen angepasst werden.

ViveLaCar Autoabo Anbieter

Einen ganz anderen Weg geht hier der Anbieter Cluno. Dieser setzt wiederum auf eine eigens betriebene Fahrzeugflotte und auf eine hohe Auslastung. Laut Cluno soll die Auslastung mit 90 % über den der üblichen Mietwagenbetreiber liegen. Mit seinen 100 Mitarbeitern und Vertragspartnern (für Fahrzeugübergabe und Wartung) können die Kosten gering gehalten werden. Das Angebot von Cluno beginnt derzeit mit einer monatlichen Abogebühr in Höhe von 199 Euro für einen Fiat 500 und reicht bis zu 929 Euro für einen Volvo XC90.

In der monatlich zu zahlenden Pauschale ist bis auf den Treibstoff (Benzin oder Strom) bereits alles enthalten (Von der Zulassung, Kfz-Steuer, Versicherung bis hin zur saisonalen Bereifung).

Cluno Autoabo Anbieter

Im Gegensatz zu ViveLaCar beträgt die vertraglich vereinbarte Mindestlaufzeit bei Cluno sechs Monate und kann mit einer dreimonantigen Kündigungsfrist beendet werden. Geschäftsführer Nico Polleti fügt hinzu, dass das Fahrzeugportfolio derzeit aus insgesamt 110  Fahrzeugmodelle von 18 Marken besteht. Davon sind circa 90 % moderne Neuwagen und 10 % junge Gebrauchte. Laut Rückmeldungen der Kunden ist das Fahrzeugalter jedoch kein entscheidendes Kriterium, sofern es sich nur um Neuwagen und junge Gebrauchtwagen handelt.

Vorteile auch für Leasing-Kunden?

Der Hype um die Elekrtomobilität wird in den nächsten Jahren eine zentrale Rolle für den Anstieg der Auto-Abonnenten einnehmen. CAM-Direktor Stefan Bratzel sieht in den Autoabos eine große Möglichkeit, die derzeitige Kaufzurückhaltung und Unsicherheit der Deutschen in Bezug auf E-Autos zu nehmen. Auch die Automobilhersteller können mithilfe der Autoabo Anbieter neue Kundengruppen erreichen und diese schneller für neuartige Technologien wie z.B.die Elektromobilität begeistern.

Dass diese beiden Trends voneinander profitieren und gegenseitig stärken werden, davon geht auch der Mitbegründer von ViveLaCar aus. Lützenkirchen sagt, dass die Autoabos für viele Kunden der erste Schritt sein könnte, neuartige Technologien kennenzulernen. Das die vor kurzem erhöhten Kaufprämien für Elektrofahrzeuge viel bezwecken wird, glaubt Lützenkirchen derweil nicht. Die Nachfrage nach Elekromobilität ist zurzeit sehr hoch, aber viele Händler bieten nicht ausreichend E-Autos an. ViveLaCar ging deshalb zuletzt in der Schweiz und Österreich Kooperation für Autoabos mit Hyundai und Bmw ein. Auch mit dem Ziel die Anzahl an E-Fahrzeugen im angebotenen Portfolio zu steigern.

Für Interessenten eines Autoabos spielen zudem viele Faktoren eine gewichtige Rolle. Darunter zählen u.a.:

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- Mögliche Anmelde- bzw. Startgebühr zu Beginn
- Die monatliche Abogebühr
- Mindestlaufzeiten
- Kündigungsfristen
- Verfügbarkeiten der Fahrzeuge
- Möglichkeit eines Fahrzeugwechsels während der Abolaufzeit


Die Anbieter aus dem Leasing Segment kontern derweil mit Lockangeboten (z.B. Verzicht auf Anzahlung) und Kampfpreisen. In der Regel ist das Autoabo mit Blick auf den monatlichen Abopreis nicht zwingend kostengünstiger. Der große Pluspunkt beim Autoabo gegenüber dem Leasing liegt in den Laufzeiten. Während man bei einem Autoabo mit einer Kündigungsfrist von einem bis drei Monaten (abhängig vom Anbieter) jederzeit aus dem Vertrag kommt, sind die Vertragslaufzeiten beim Leasing oft auf drei bis vier Jahre angelegt.

Patrick Wendt, seines Zeichens Geschäftsführer von Care by Volvo, das Autoabo Angebot von Volvo, bestätigt: Viele potenzielle Autokäufer wollen gerne eine Verkaufssituation oder -verhandlung beim Autohaus oder Händler vermeiden. Der Buchungsprozess eines Autoabos läuft hingegen komplett digital ab.


Bei dem Angebot von Care by Volvo lassen sich die potenziellen Abonnenten im Vorfeld, wenn dann nur hinsichtlich des gewünschten Fahrzeugmodells beraten. Nach Abschluss des Abos wird dann das Fahrzeug vom Kunden nur noch abgeholt. Die Mindestabodauer bei Care by Volvo beläuft sich auf drei Monate. Das derzeit kostengünstigste Modell, der Volvo XC40, ist bereits ab einer monatlichen Abogebühr von 498 Euro zu haben.

Vertragsabschluss lieber auf digitalem Wege

Die renommierten Automobilhersteller sehen das neue Konzept des Auto abonnieren als "Teil einer Marketingwelt", welchen enormen Einfluss auf die nächsten Jahre haben wird. Der Weg geht vom Autohaus und Händler hin zum digitalen Abschluss des Vertrags und einer kontaktlosen Übergabe des Wagens.

Care by Volvo mit Strukturwandel!

Die besten Autoabo Anbieter im Überblick

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