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Das Autoabo mischt eine ganze Branche auf!
erschienen am 26.08.2020

Wer in den Genuss kommen wollte, jeden Tag ein Fahrzeug zu nutzen, der musste diesen bisher entweder kaufen oder über einen längeren Zeitraum leasen. Die Zeiten sind nun vorbei. Mit den noch jungen Angebot eines Autoabos lassen sich moderne Neuwagen monatlich abonnieren. Der große Vorteil: Der Anbieter bietet ein All-Inclusive-Paket und übernimmt von der Zulassung bis hin zur Fahrzeugrückgabe so gut wie alles. D.h. kein Papierkram und sonstiger Zeitaufwand mehr für den Autofahrer.

Die Qual des Autokaufs

Für viele Menschen gibt es deutlich angenehmere Orte wie ein Autohaus. Das Anschauen der in Hochglanz polierten Neuwagen ist hier noch der schönste Teil. Hinzu kommen aber die ganzen übermotivierten Autohändler, die um jeden Preis versuchen, eine Unterschrift unter den entsprechenden Kaufvertrag zu bekommen. Kommt es zu einem Neuwagenkauf werden dann mal locker schnell ein bis zwei Jahresgehälter (netto) fällig. Aber wie sieht die Finanzierung aus? Bar zahlen oder einen jahrelangen Kredit aufnehmen? Oder vielleicht doch das klassische Leasing in Anspruch nehmen? Eventuell verabschiedet man sich auch wieder mit dem Gedanken an einen Neuwagen und durchsucht im Nachgang die diversen Internetportale nach einem Gebrauchten? Die Entscheidungsfindung bei einem Fahrzeugerwerb kann sich also erfahrungsgemäß in die Länge ziehen.

Die Geburtsstunde der Autoabos

Stephan Lützenkirchen hat genau diese Situation erkannt und sich daran gemacht eine Lösung zu finden: Die Idee, ein Wunschfahrzeug auf bestimmte Zeit zu abonnieren und dabei als Kunde neben der Abogebühr nur noch für den Treibstoff verantwortlich zu sein. Eine Art "All-Inclusive-Paket" für den Autofahrer von heute.

Glaubt man Experten, so wird dieses neue Modell der Fahrzeugfinanzierung noch enorm an Bedeutung gewinnen. Man kann sogar davon ausgehen, das diese neue Art des Auto abonnierens die gesamte Automobilbranche mächtig durcheinanderwirbeln wird.

Das entwickelte und bereits umgesetzte Autoabo von Stephan Lützenkirchen heißt "ViveLaCar" und soll eine neue Leichtigkeit in die Automobilnutzung bringen. Der Gründer von ViveLaCar war selber jahrelang beim Automobilhersteller Citroën angestellt und kennt die Sicht des Endkunden und die des Händlers. Über eine Million Fahrzeuge stehen auf den verschiedene Fuhrparks der deutschen Hersteller und Autohäuser. Selbst kaum gebrauchte Neuwagen warten durchschnittlich 97 Tage auf einen neuen Besitzer. Rechnet man mit dem einhergehenden Wertverlust und den Parkkosten, so kostet ein "stehendes" Fahrzeug um die 20 Euro am Tag. Der Autoabo Anbieter ViveLaCar möchte nun beide Seiten miteinander verbinden: Zum einen die Kunden, die keine lange Vertragslaufzeit oder gar einen Kauf eingehen wollen. Zum anderen die Autohäuser, die mit den zur Verfügung stehenden Fahrzeugen Geld verdienen wollen.

ViveLaCar Autoabo Anbieter

Es gibt hunderte von Unternehmungen, die derzeit ihre Fahrzeuge auf die eigene Website stellen. Wer Interesse an einen Neuwagen z.B. einen Renault Megane hat, bekommt diesen im Abo ab 236 Euro monatlich. Inklusive ist neben der Versicherung, Zulassung und Steuer auch ein definiertes Freikilometer-Paket. Die vertraglich geregelte Mindestlaufzeit liegt bei drei Monaten. Auf digitalem Wege füllt der Interessent den Vertrag aus, schaut sich im nächsten Schritt das gewünschte Fahrzeug an, in diesem Fall steht das Auto in Frankenberg. Das Fahrzeug ist bereits auf den Händler zugelassen, der Nutzer muss also keine Amtsgänge mehr auf sich nehmen. Mittels einem Protokoll und Fotos wird der Zustand des Wagens dokumentiert. Nach Abnahme des Fingerabdrucks kann der Kunde bereits einsteigen und losfahren. Der ganze Buchungsprozess läuft papierlos und kann in wenigen Minuten abgeschlossen werden. Das Vertragsverhältnis besteht jedoch nicht zwischen dem Kunden und dem jeweiligen Autohändler, sondern mit dem Anbieter ViveLaCar, so Lützenkirchen.

Aller Anfang war schwer

Die Anfangszeit von ViveLaCar war laut Lützenkirchen mehr als zäh. Das lag vielleicht auch daran, dass dem Deutschen Autofahrer das eigene Fahrzeug immer noch so nah und wichtig war. Bis der erste Abovertrag unterzeichnet war, vergingen laut dem Gründer so einige mühsame und schweißtreibende Wochen. Auch der zweite Abschluss sollte auf sich warten lassen. Das erste kleine Jubiläum mit dem zehnten Abovertrag wurde mit einer Flasche Sekt entsprechend gefeiert. Gegenwärtig kann ViveLaCar bereits auf eine vierstellige Zahl an Abschlüssen zurückblicken. In die schwarzen Zahlen kommt ViveLaCar laut eigener Angabe erst ab einer fünfstelligen Anzahl. Dieses Ziel könnte aber schneller in Reichweite kommen als zunächst gedacht. Neun von zehn Auto-Abonnenten sind mit dem Angebot sehr zufrieden. Dieses Ergebnis brachte eine Studie des Autoforschers Dudenhöffer hervor.

Die Erfolgsgeschichte der Autoabos hat gerade erst begonnen

Und der Autoabo-Markt wächst und wächst. ViveLaCar hat u.a. bestehende Kooperationen mit BMW, Renault und Hyundai. Aber auch der Wettbewerb wird zunehmend größer. Immer mehr Anbieter kommen hinzu und bieten die flexible Nutzung eines Autoabos an. Zu den bekanntesten zählen u.a. Cluno, finn.auto oder like2drive. Neben den jungen Start-Ups wollen aber auch die renommierten Automobilhersteller wie Volvo oder VW ein Wörtchen mitsprechen. Einige Hersteller investieren vor allem in den eigenen Fuhrpark, der für mögliche Kundenvermietungen dann zur Verfügung steht (z.B. Cluno). Anbieter ViveLaCar geht einen anderen Weg und vermittelt die Fahrzeuge auf eigenes Risiko. Rechtlich gesehen ist manches Modell eine Miete, das andere Modell eher ein Leasing. So wundert es einen nicht, dass auch Sixt ein Stück vom Kuchen abhaben will. Der klassische Mietwagen-Anbieter wirbt mit seinem Autoabo Sixt+ auch für eine monatsweise Fahrzeugnutzung. Momentan kann man als Abonnent jedoch nur eine bestimmte Fahrzeugklasse auswählen und nicht ein gewünschtes Modell.

Und es drängen immer mehr Anbieter auf den Markt. Branchenexprte Ferdinand Dudenhöffer sieht in Zukunft auch ein enormes Potenzial. Im Juli 2020 hat der Hochschulprofessor und Leiter des Center Automotive Research zwei Studien in Auftrag von Fleetpool und IBM durchgeführt und entsprechend bewertet. Die Ergebnisse findet der Experte mehr als sehr erstaunlich. In der durchgeführten Befragung könne sich jeder zweite Autofahrer ein sogenanntes Autoabo vorstellen. Sehr beliebt sind die Vertragslaufzeiten von unter einem Jahr. Bei den befragten Autoabo-Nutzern sind insgesamt neun von zehn sehr zufrieden und werden das Angebot auch in Zukunft in Anspruch nehmen. 

Wie wichtig ist der Besitz eines eigenen Wagens in der heutigen Zeit?

Dudenhöffer betont, dass eigener Fahrzeugeigentum aufgrund von Werteverlust, Werkstattbesuchen und weiteren Risiken immer mehr an Bedeutung verliert. Dieses Bild kennt man bereits aus dem Businesskundengeschäft. Hier ist das Pendant zum Autoabo als Full-Service-Leasing-Kontrakt bekannt. Glaubt man der Erwartung des Experten, so werden bis zum Jahre 2030 allein in Deutschland mindestens 500.000 Autoabos abgeschlossen werden. Das ganze wird sich vor allem auf die Kreditfinanzierung und den Barkauf auswirken. Auch Johannes Boos vom ADAC hat noch keine negativen Rückmeldungen von Kunden bekommen. Er selber sieht ein Autoabo vor allem für Menschen mit ungewissen Lebenssituationen als sinnvoll an. Aber auch experimentierfreudige Autofahrer können in vollen Zügen die Vorteile eines Autoabos genießen (u.a. Fahrzeugwechsel während der Abolaufzeit).

Die Flexibilität hat einen Preis

Vor allem die deutlich kürzeren Vertragslaufzeiten eines Autoabos im Vergleich zum Leasing machen das Risiko überschaubar. Diese Vorteile lassen sich die Anbieter aber auch entsprechend bezahlen. Anbieterabhängig können noch weitere Einmalgebühren für Fahrzeugwechsel oder Fahrzeuglieferung anfallen. Teilweise kann vor Abschluss eines Abos auch eine Anmelde- bzw. Startgebühr fällig werden. Der Anbieter ViveLaCar ist im Vergleich zum Wettbewerb mit seinem Autoabo vielleicht nicht das kostengünstigste Angebot, jedoch können hier die Nutzer monatlich kostenfrei zwischen den Freikilometer-Paketen wechseln (200 bis 2.500 Freikilometer möglich).

Die besten Autoabo Anbieter im Überblick

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